Ich entschuldige mich für diese Kammer: Wille versetzt Berge

Ich entschuldige mich für diese Kammer: Wille versetzt Berge

Mit 42 Jahren.

„Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem Land.“ (Eduard Bernays)

In unserer digitalen Zeit, in der Worte schneller verfliegen als Tweets, bleibt das geschriebene Wort die stärkste Waffe eines Politikers, Interessenvertreters und Unternehmers. Bücher haben eine Tiefe, die keine Schlagzeile und kein Social-Media-Post erreichen kann. Der Mensch besitzt die bemerkenswerte Eigenschaft, diese Welt zu verlassen, sobald sein Wirkungsbereich endet. Dabei hinterlässt er sein Wesen, seine Spuren und einen analogen sowie digitalen Nachlass. Daher ist es unerlässlich, seine Ideen, Visionen und das eigene Selbstverständnis zu hinterlassen. Unsere Unsterblichkeit entsteht erst durch die Erinnerung, die andere an uns bewahren. Bücher dienen als Manifest, Strategiepapier und Vermächtnis zugleich. Selbstverständlich eignen sich Bücher auch zur Eigenvermarktung und zur glasklaren Positionierung. Henry Ford hatte mit seinem legendären Zitat „Wer nicht wirbt, der stirbt“ vollkommen recht. Wenn man so will, ist ein Buch sowas wie eine Visitenkarte um sich selbst zu bewerben.

„Ich entschuldige mich für diese Kammer“ – das ist meine Antwort auf die Frage: „Was ist mein Antrieb?“ Mein Ziel ist es, Licht in jene Ecken zu werfen, die viel zu lange im Schatten lagen. Es ist eine Abrechnung, ein Aufruf zur Transparenz und ein Appell an alle, die der Meinung sind, dass wir mehr verdienen – mehr Ehrlichkeit, mehr Verantwortung und mehr Perspektiven.

Es ist eine Abrechnung mit Journalisten und Parteisoldaten, mit einem schäbigen Wettbewerb und insbesondere mit woken Linken, deren Fake News und moralische Überheblichkeit Menschen in den Abgrund reißen können. Viele zerbrechen unter dem öffentlichen Druck und an Schmutzkampagnen. Diese werden oft als Stilmittel genutzt, um Konkurrenten zu eliminieren. Ich weiß, was es heißt, wenn ein Bundeskanzler sich gegen einen stellt, wenn der Verfassungsschutz mit Fake-Ermittlungen Unschuldige in die Knie zwingen versucht oder korrupte Politiker in ihren eigenen Reihen aufräumen möchten.

Daher lautet meine erste Empfehlung – angelehnt an Die Ärzte: „Lass die Leute reden und hör einfach nicht zu.“

Dies ist nicht nur ein Buch, sondern eine Einladung. Eine Einladung, das korrupte System zu hinterfragen, alte Strukturen aufzubrechen und gemeinsam einen neuen Weg einzuschlagen. Es ist eine Einladung, die eigene Komfortzone zu hinterlassen und ein neues Abenteuer zu bestreiten. Stillstand oder Wohlstand? Das ist wohl die richtige Frage. Denn echte Veränderung beginnt mit dem Mut, die Wahrheit auszusprechen – egal, wie unbequem sie sein mag. In der Kampagne von Christof Bitschi, der im November 2024 Landesstaathalter von Vorarlberg wurde, ließ er die Frage als Herausforderer von Markus Wallner auf die Frage, was sein Antrieb sei, wie folgt antworten: „Es ist die Vorstellungskraft, die Veränderung, die Perspektive, der eine Glaube.“

Drei Bücher haben mein Leben nachhaltig geprägt. Stone’s Rules von Roger Stone, From Dictatorship to Democracy von Gene Sharp und The Art of War von Sun Tzu. Diese Werke sind keine bloßen Lektüren, sie sind Strategien, Manifeste und Blaupausen für Macht, Widerstand und Erfolg. Jedes dieser Bücher hat mir auf unterschiedliche Weise die Augen geöffnet und mir Werkzeuge an die Hand gegeben, um das politische, mediale und gesellschaftliche Spiel zu verstehen – und zu spielen. Schon während meines Publizistikstudiums an der Universität Wien zog mich die Welt der Strippenzieher und Puppen in ihren Bann. Die Kunst, Massen zu orchestrieren und zu manipulieren, beeindruckte mich zutiefst. Doch eines war für mich von Anfang an klar: Ich wollte nicht nur ein Teil des Spiels sein – ich wollte der Theaterbesitzer werden. Derjenige, der eiskalt bestimmt, welcher Strippenzieher und welche Puppe auf meiner Bühne auftreten darf. Die wenigsten Menschen können mit Macht umgehen. Umso wichtiger ist es, eine intensive militärische wie auch akademische Ausbildung durchlaufen zu haben, um die eigenen Handlungen im Voraus reflektieren zu können. Eine solche Vorbereitung schärft nicht nur das Verantwortungsbewusstsein, sondern vermittelt auch Disziplin, strategisches Denken und die Fähigkeit, langfristige Konsequenzen zu erkennen. Ohne diese Grundlage droht Macht, zur unkontrollierten Willkür zu werden. In meinem Leben habe ich bereits viele Menschen auf ihrem Weg nach oben begleitet. Einige von ihnen wurden später Bundeskanzler, Minister, Nationalratsabgeordnete, Landtagsabgeordnete oder Kommandanten. Doch eines habe ich dabei immer wieder beobachtet: Macht verändert den Menschen. Gerade deshalb ist es entscheidend, sich der Faszination, die von Macht ausgeht, bewusst zu sein.

“Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun” – thematisiert die Vorstellung in dem Film Fight Club, dass wahre Freiheit erst durch den Verlust aller materiellen Bindungen und gesellschaftlichen Verpflichtungen erlangt wird. In diesem Zustand der völligen Besitzlosigkeit und Entwurzelung entfällt die Angst vor weiterem Verlust, was es ermöglicht, ohne Einschränkungen oder Rücksichten zu handeln. Diese radikale Perspektive hinterfragt die Bedeutung von Besitz und Status in unserem Leben und stellt zur Diskussion, ob sie uns tatsächlich Freiheit schenken oder uns vielmehr in unsichtbaren Ketten halten. Gleichzeitig wirft sie die Frage auf, ob ein solcher Zustand der absoluten Freiheit erstrebenswert ist oder ob er in die Isolation führt. Macht ohne Besitz wäre wohl ein idealistischer Zugang, wenn man so will, mein zweiter Tipp.

Aber nun weiter im Kontext: Stone’s Rules ist mehr als eine Bibel, es ist ein Masterplan. Roger Stone legt in klaren, oft provokativen Worten dar, wie man nicht nur überlebt, sondern gewinnt. Es ist ein Standardwerk für Strategeme der Macht. Seine Regeln sind die Essenz von jahrzehntelanger Erfahrung im harten Geschäft der Machtpolitik. Wer sie kennt, versteht, dass Erfolg nichts mit Glück zu tun hat, sondern mit Disziplin, Timing und dem Mut, den ersten Schlag zu landen.

Gene Sharps From Dictatorship to Democracy ist der stille Revolutionär unter diesen Werken. Es zeigt, wie man mit der Kraft der Ideen und der Strategie der Gewaltlosigkeit Systeme ins Wanken bringt, die unerschütterlich erscheinen. Erstmals habe ich eine Lightversion von Sharps Strategien im niederösterreichischen Landtagswahl 2023 zum Einsatz gebracht. Sharp lehrt, dass Widerstand nicht immer laut sein muss, aber immer klug. Für mich ist es ein unverzichtbares Handbuch für jeden, der Veränderung will – ob als Einzelner, als Bewegung oder Organisation.

Und dann The Art of War. Ein Buch, das seit Jahrhunderten überdauert, weil es die Essenz der Strategie erfasst: Das Denken in Schachzügen, das Verstehen der eigenen Stärken und Schwächen. Die Beurteilung der Feindlage ist die Grundlage für die eigene Einsatzführung. Sun Tzu zeigt, dass der Sieg oft vor der Schlacht errungen wird, in der Vorbereitung, in der Analyse und im Verstehen des Schlachtfelds.

Diese drei Bücher sind mein Kompass. Sie erinnern mich daran, dass Erfolg kein Zufall ist und dass jede Bewegung – ob im Kleinen oder im Großen – eine Strategie braucht. Sie sind meine ständigen Begleiter, nicht nur in meinem Beruf, sondern auch in meinem Privatleben. Die Kunst des Krieges habe ich vor zirka zwanzig Jahren das erste Mal gelesen. Ich vermute, es war zwischen 2003 und 2004. Die erste Konsequenz war, dass ich meine Matura nachholen musste und ich mich entschloss, Berufsoffizier zu werden und auf die Theresianische Militärakademie wollte.

Denn eines wurde mir bereits damals klar: Wer das Spiel der Macht und der Strategie verstehen will, muss bereit sein, die Regeln zu lernen, um sie dann zu brechen.

Step by step entsteht mein Buch: Ich entschuldige mich für diese Kammer.